Familie Mosig erweckte das
Falkenseer Gut wieder zum Leben ....
Das Gestüt wurde 1910 von Bruno Cassirer gegründet, der als
Jude 1938 emigrieren musste. Der Gutsbezirk Damsbrück wurde zum 1.10.1928 nach
Falkensee eingemeindet. Bereits im Jahr 1930 verkaufte Cassirer die im ganzen
Lande bekannte Zuchtstätte an Franz Neubauer, der 1943 verstarb. Seine Frau
betrieb dann allein bis 1961 das Trabergestüt mit Rennstall in der DDR weiter.
Danach wurde das Gestüt in Volkseigentum überführt und war nur noch
Jährlingsstation unter VEG Trabrennbahn Karlshorst. 1995 erfolgte die
Rückübertragung der maroden Zuchtstätte an die Erben von Franz Neubauer, die
jedoch kein Interesse an der Anlage hatten.
Auf Damsbrück waren Hans und Elfriede Mosig durch ihre Tochter Petra aufmerksam
geworden, als die gebürtige Berlinerin nämlich in den Neunziger Jahren für ein
Rennen in Marienfelde den Auftrag erhielt, einen Lkw aus Damsbrück zu holen. Familie Mosig sahen, trotz des ungepflegten
Zustands der Anlage, Potential für eine Reitanlage mit Pensionsstall und
kauften das große Gelände.
Die Berlinerin Elfriede Mosig zog, als um Berlin noch die Mauer stand, nach
Aasbüttel, einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein nahe der Pferdestadt
Neumünster. Dort züchtete sie über 25 Jahre lang erfolgreiche Holsteiner, u.a.
hatte sie Zuchtstuten vom Spediteur Willi Betz im Stall. Tochter Petra kam
schon früh mit Pferden in Kontakt, aber nach Abschluss der Schulzeit hatte sie
zuerst andere Interessen. Sie arbeitete im Öffentlichen Dienst, der Berliner
Verwaltung, später dann in der Immobilienverwaltung. Im Jahr 1999 fand der
Wiedereinstieg in den Reitsport und dann in den Turniersport statt.
Nach umfangreichen Instandsetzungen und Neubauten, sowie Ankauf von weiteren
Grundstücken wird das Gestüt Damsbrück heute als landwirtschaftlicher Betrieb
mit moderner Pferdepension geführt. Das über 40 Hektar große Anwesen bietet
artgerechte Pferdehaltung und ist für Freizeit- und für Sportreiter
gleichermaßen attraktiv.
Bericht MAZ aus 2016:
Der gute Name von Damsbrück